1973 schrieb Georg Solms, einer der 3 Architekten des Ökumenischen Gemeindezentrums Thomaskirche: „Es wird bereits ‚Schuppen‘ und ‚Werkstatthalle‘ geschimpft. Ich hörte aber auch den Vorwurf, die hohen Räume seien „Sakralarchitektur“. Beides trifft zu. Die Spanne der Möglichkeiten des Hauses reicht tatsächlich von Werkstatt bis Kirche. Der Bau ist aber nicht ein Wohnzimmer, das dauernd droht: faßmichnichtan! putzmich! streichmich! Die rohen Materialien warten sogar auf Spuren des Gebrauches. Man wird von Schmutz oder von Patina sprechen. Erst bei intensiver unterschiedlicher Benutzung wird das Haus seinen Charakter zeigen können. Ich sah einmal zu, wie jemand in einer romanischen Kirche sein Rad reparierte, während der Priester die Messe las. Blechscheppern mischte sich mit Murmeln. Jeder tat konzentriert seine Sache. Das Haus war für beide da.“ Ein Haus, das für alle da ist. Das versucht das Ökumenische Gemeindezentrum auf dem Richtsberg zu sein, und das seit 50 Jahren. Am 14. Oktober 1973 wurde das Zentrum als erster ökumenischer Sakralbau in Deutschland feierlich eingeweiht. Wir werden das in diesem Jahr feiern und noch das 20-jährige Jubiläum unseres Glockenspiels und 5 Jahre Ökumenisches Projekt „Kochlöffel“. Was für ein Jubiläumsjahr!