Fragebogen: Christian Moritz

Interview mit Karl-Günther Balzer aus der KiM 09/2010

Christian Moritz kam am 18. Mai 1974 in Bielefeld-Bethel zur Welt und wuchs in ostwestfälischen Versmold auf. Er hat in Bielefeld-Bethel, Hamburg und Marburg Evangelische Theologie studiert. Sein Vikariat absolvierte er von 2006 – 2008 in den Kirchengemeinden Dreihausen, Heskem, Lischeid, Itzenhain, Sachsenhausen und Heimbach. Von 2008 – 2009 war er als Gemeindepfarrer in Großalmerode-Epterode und Rommerode (Kirchenkreis Witzenhausen) tätig. Seit Februar 2010 ist er Gemeindepfarrer an der Emmauskirche am Richtsberg.

Warum sind Sie Pfarrer geworden?

Von Anfang an hat mich die Vielfältigkeit dieses Berufes fasziniert. Und dass ich Tag für Tag mit den unterschiedlichsten Menschen zusammentreffe. Darum sehe ich als Gemeindepfarrer meine wichtigste Aufgabe auch darin, das Gemeindeleben so zu gestalten, dass jeder, der möchte, sich mit seinen Talenten einbringen kann und zugleich dadurch das Miteinander der Menschen meiner Gemeinde gestärkt wird.

Drei Eigenschaften, die ein Pfarrer/eine Pfarrerin haben sollte?

Freundlichkeit, Zuverlässigkeit und die Fähigkeit, den Menschen gut zuzuhören.

Die Herausforderungen für das Pfarramt heute?

Mir ist es sehr wichtig, die Veranstaltungen der Gemeinde, angefangen vom Gottesdienst bis hin zu den einzelnen Gemeindekreisen, über alle Einkommens-, Bildungs- und Milieugrenzen hinweg für alle Menschen am Ort offen zu halten.
In einer Gesellschaft, in der die verschiedenen Milieus immer deutlicher die Tendenz zeigen, sich von einander abzugrenzen und zugleich auch immer mehr Menschen in ihren Wohnungen vereinzeln oder gar vereinsam, wird dies zukünftig noch schwieriger werden.
Jedoch liegt für mich ein Wesensmerkmal der evangelischen Kirche gerade darin, dass sie sich nicht als ein exklusiver Club der allein Frommen und Rechtgläubigen versteht, sondern in dem, was sie tut, immer auch die Menschen außerhalb der Kerngemeinde im Blick hat.

Was macht Sie wütend?

Unehrlichkeit und Unaufrichtigkeit und zwar besonders dann, wenn die einen über die anderen hinter deren Rücken schlecht reden, aber vordergründig freundlich tun.

Was macht Sie glücklich?

Kinderlachen und Kaninchenkuscheln.

Was tun Sie, wenn Sie schlechte Laune haben?

Laute, schnelle Musik hören – meist mit Kopfhörer – oder laute und schnelle Musik auf der E-Gitarre spielen – dann aber ohne Kopfhörer. Wenn beides grad‘ nicht geht, räume ich auf, weil ich ja eh‘ schon schlechte habe…

Welche Medien nutzen Sie?

Zur Information das Internet und die Marburger Lokalzeitungen.Zur Unterhaltung das Radio, meist Reportagen, Konzerte oder Hörspiele des Deutschlandfunks. Zum Abschalten das Fernsehen.

Was ist Ihnen besonders gut gelungen?

Eigenlob stinkt, oder? Besonders viele positive Rückmeldungen habe ich aber in den vergangenen beiden Jahren für die Krippenspiele bekommen, die ich zusammen mit meiner Frau Nicole ausgearbeitet und die wir mit den Kindern, Konfirmanden und vielen Helfern aus der Gemeinde eingeübt und aufgeführt haben.

Ihr größter Flop?

Noch so eine tolle Frage! Das Meiste vergisst man ja zum Glück bald wieder. In lebhafter Erinnerung ist mir aber noch meine erste Altenheimandacht, die ich als Vikar gehalten habe: lauter schöne, alte Lutherlieder hatte ich dafür ausgesucht – die allerdings in der niederhessisch-reformierten Gemeinde niemand der Anwesenden kannte. Also hat auch keiner mitgesungen. Immerhin: Aus Fehlern lernt man ja bekanntermaßen viel.

Ihr liebstes Hobby?

Das Bogenschießen, weil es eine schöne Freiluft-Sportart ist, bei der man im Verein und auch bei den zahlreichen Turnieren viele interessante Leute kennen lernen kann.

Mit wem würden Sie gerne mal für einen Tag die Rolle tauschen?

Vielleicht mit Johann Lafer, dessen Kochkunst und Kreativität mich sehr beeindrucken – besonders die Kunstfertigkeit, Altbekanntes immer wieder neu zu interpretieren. Außerdem reizt es mich als Hobby-Koch und Hobby-Bäcker, einmal den Profibetrieb in einer Sterne-Küche live mitzuerleben. Wahrscheinlich bin ich dann aber auch froh, dass ich das nicht jeden Tag machen muss.

Welche berufliche Entscheidung würden Sie rückblickend anders treffen?

Ich bin ja erst in meinem dritten Amtsjahr als Gemeindepfarrer – eigentlich eine zu kurze Zeit für einen Rückblick. Jedoch würde ich mich nicht gewiss noch einmal dazu überreden lassen, ohne ein funktionierendes Team im Hintergrund und dazu noch im ersten Jahr in der Gemeinde gleich ProChrist vor Ort durchzuführen.

Welcher Rat hat Ihnen in Ihrem Leben besonders geholfen?

Der eines guten Schulfreundes, meine damalige Freundin und heutige Frau zu heiraten – vermutlich die bislang wichtigste und weitreichendste Entscheidung in meinem jungen Leben, die ich bis heute nicht bereut habe.

Spendenkonten

Spenden unter dem Stichwort „Gemeinde Am Richtsberg“ an das Kirchenkreisamt Kirchhain-Marburg.

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